Was ist Paleo?

Paleo – Die Steinzeiternährung

 

Cavemen - Paleomen - Steinzeitmensch mit einer Keule auf dem Rücken - grinst und wirkt glücklickWie der umgangssprachliche Name „Steinzeiternährung“ verrät, orientiert sich Paleo an den Nahrungsmitteln die den Menschen in der Steinzeit zur Verfügung standen. Nachdem der Ackerbau erst in der Jungsteinzeit seine Anfänge hatte, ernährten sich die Menschen der Altsteinzeit vorwiegend von Fleisch, Nüssen, Kräutern, Wurzeln und Früchten. Bei Paleo wird auf den Konsum von Getreide und Getreideprodukten, Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte, pflanzliche Fette und Industriezucker verzichtet.

 

Um die Idee hinter der Steinzeiternährung zu verstehen, muss man in die Evolutionsgeschichte einsteigen. Dabei spielt die Evolutionstheorie von Charles Darwin die Hauptrolle. Darwin sagt, dass das Lebewesen, das am besten an seine Umgebung, und damit an die vorhandenen Nahrungsquellen, angepasst ist, sich durchsetzen wird. Die „natürliche Auslese“ zwingt die Lebewesen zu genetischen Veränderungen, um den Fortbestand der Art zu garantieren. Nachdem sich das Erbgut der Menschheit seit der Steinzeit nahezu nicht mehr verändert hat, kann man daraus folgern, dass die damalige Ernährung der Menschen als die natürliche und geeignetste Ernährung anzusehen ist. Paleo greift diese Idee auf und erlaubt nur die Nahrungsmittel, die der Mensch damals zur Verfügung hatte.

 

Die Richtlinien, die eine Ernährung nach Paleo vorgibt, sind relativ einfach:

Kein Getreide und keine Hülsenfrüchte

Der Verzicht auf Getreide begründet sich unter anderem an der Menge an Kohlenhydraten. Kohlenhydrate an sich Illustration von Getreide - Gelbsind nicht schädlich, zu viele Kohlenhydrate schon. Kohlenhydrate werden im Körper zu Glucose umgewandelt, was an sich auch nicht schlimm ist. Nimmt man jedoch zu viel Kohlenhydrate und damit Glucose zu sich, wird der Körper diesen Überschuss als Fett im Körper einlagern. Außerdem kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel zu Diabetes führen. Die Menschen der Steinzeit kannten kein Getreide und deckten ihren Bedarf an Kohlenhydraten aus anderen Lebensmitteln. Deshalb verzichtet die Paleo-Diät auf den Konsum von Getreide als Lieferant für Kohlenhydrate.

Ein anderer Grund ist das im Getreide enthaltene Gluten. Gluten kann bei manchen Menschen zu massiven Schädigungen der Darmschleimhaut und schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Ein anderer schädlicher Bestandteil von Gluten ist das unverdauliche Gliadin, das Entzündungsreaktionen auslösen kann.

Illustration von Zuckerwürfel
 

Kein Zucker

Zucker in Maßen, bzw. in natürlichen Lebensmitteln ist natürlich nicht schädlich. Ein zu hoher Zuckerkonsum jedoch sehr wohl. Durch die Mitarbeit von Insulin wird der überschüssige Zuckeranteil in Leber und Muskeln transportiert, der Rest allerdings wird in Energiespeicher, also Fett umgewandelt. Die Steinzeit Diät verzichtet also auf industriellen Zucker in jeder Form. Doch ebenso sollte man ein Auge auf den Fruchtzucker haben, denn zu viel davon ist ebenfalls nicht empfehlenswert, jedoch weniger schädlich als der Industriezucker. So ist Honig, mit einem höheren Fructosegehalt als Glucose, als Süßungsmittel vorzuziehen.

 

Keine Milch

Illustration von einer Milchtüte und einem GlasDie Steinzeiternährung kannte Milch nur für die eigenen Säuglinge so lange, bis sie feste Nahrung zu sich nehmen konnten. Die Viehzucht und damit der Milchkonsum kam erst sehr viel später. Bis vor ca. 7.500 Jahren war der Mensch nicht in der Lage, Laktose zu verwerten und auch heute noch leiden viele Menschen an einer Laktoseintoleranz ohne es selbst zu merken. Erst wenn auf diese Produkte eine Zeit lang verzichtet wird, kann man feststellen, ob das einen positiven Effekt auf den Körper hat.

 

Keine Pflanzlichen Fette

Pflanzliche Fette wie Margarine, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelöl, usw. enthalten eine Menge an mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren. Diese können Herzerkrankungen und Entzündungen im Körper begünstigen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 Fettsäuren. Bei der derzeit gängigen Ernährung der westlichen Menschen, ist das Verhältnis stark in die Richtung der Omega 6 Fettsäuren gekippt. Industrielle Fette haben stets einen sehr hohen Anteil an Omega 6 Fettsäuren. Deshalb sollte darauf verzichtet werden. Als vollwertiger Ersatz kann hier Butter, Schmalz, Kokosöl, Olivenöl oder Avokadoöl verwendet werden.

Dies sind die wesentlichen Grundsätze der Paleo Diät.

 

Und nun zur Frage: Was darf ich essen?

Illustration von Gemüse, Fisch, Banane, Tomate, Eier, Obst, NüsseDie Antwort ist schnell gegeben. Die Steinzeiternährung erlaubt folgende Lebensmittel:

Bei Paleo kommt es immer darauf an, möglichst hochwertige Produkte zu verwenden. So sollte man beim Einkaufen immer darauf achten, dass z.B. das Fleisch von hoher Qualität ist. Auf ein industriell produziertes Stück Fleisch, bei dem die Tiere hauptsächlich mit Mais oder ähnlichem gefüttert werden, sollte verzichtet werden. Besonders empfehlenswert ist Fleisch, dass von Tieren stammt, die sich natürlich, also von Gras ernähren konnten, sprich Weidefleisch oder im besten Fall Wild. Ebenso verhält es sich beim Gemüse. Billiges, schnell hochgezüchtetes Gemüse sollte vermieden werden. Die Steinzeiternährung setzt vor allem auf regionale, natürliche Produkte. Anstatt seine Lebensmittel im Supermarkt zu kaufen, sollte man die regionalen Erzeuger unterstützen. Die Qualität der Produkte im nächsten Hofladen, evtl. sogar mit eigener Schlachtung und biologischem Anbau von Gemüse ist eindeutig die bessere Wahl.