Kind, iss mehr Gemüse!
… eine Litanei, die manche von uns durch die Kindheit verfolgt hat. Gemüse ist unbestreitbar gesund und sollte einen großen Teil unserer Ernährung darstellen. Doch was steckt wirklich drin?
Wer sich ausschließlich von Gemüse ernährt, sollte einige Aspekte nicht aus den Augen verlieren.
Gemüse enthält viele Vitamine und Mineralien, dafür aber wenige Kalorien und kaum Fett. Viele Vitamine wie z.B. A, D, E und K sind fettlöslich. Das heißt, dass wir die Vitamine, die wir aus pflanzlichen Quellen aufnehmen, ohne Fett nicht verarbeiten können. Sich nur von Gemüse zu ernähren, kann demnach Mangelerscheinungen verursachen.
Das lebenswichtige Vitamin B12 kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor und muss, bei einer nur aus Gemüse bestehenden Ernährung, künstlich zugeführt werden. Wer viel Gemüse ist, sollte seine Nahrung unbedingt durch Fleisch und Eier ergänzen.
Einige Gemüsesorten können für manche Menschen ungesund sein. Pflanzen entwickeln natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, sogenannte Alkaloide, gegen Fressfeinde, die auch für den Menschen gefährlich werden können.
Manche Gemüse enthalten bestimmte Kohlenhydrate, sog. FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole). Diese werden nicht vollständig im Magen-Darm-Trakt abgebaut und absorbiert. Normalerweise machen uns niedrige Mengen nichts aus. FODMAPs-empfindliche Menschen leiden aber sogar schon bei normalen Portionen Blähungen und Verdauungsstörungen.
Nachtschattengewächse sind Gemüsesorten, die ebenfalls Probleme verursachen können. Zu den Nachtschattengewächsen gehören unter anderem Kartoffeln, Tomaten und Paprika. Diese Gemüse enthalten Lektine, die Autoimmunkrankheiten verschlimmern können. Nicht alle pflanzlichen Nahrungsmittel sind automatisch für jeden gesund. Und natürlich gilt: alles in Maßen! Einige dieser schädlichen Inhaltsstoffe werden beim Kochen aber unschädlich gemacht und es würde wohl kaum einer auf den Gedanken kommen, eine rohe Kartoffel zu essen.
Wer unter Verdauungsproblemen oder Autoimmunerkrankungen leidet, sollte verdächtige Lebensmittel einige Zeit nicht essen, um zu sehen, ob sich der Gesundheitszustand verbessert. Ist dies der Fall, können die „Verdächtigen“ nach und nach wieder in den Speiseplan eingeführt werden. Man sollte dann sehr schnell merken was einem gut tut und was nicht!
Bunt und gesund!! Gemüse ist in all seiner Vielfalt ganz großartig und ausgesprochen gesund! Die unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten ermöglichen einen kreativen Speiseplan. Wer gerne und viel Gemüse isst, sollte auf eine ausreichende Zufuhr an tierischem Fett achten, damit das Gute im Gemüse auch von unserem Körper verwertet werden kann. Wie immer heißt es: die Mischung macht´s!