Warum kein Getreide?

 

Die Antwort liegt in unseren Genen! Unser Verdauungssystem hat sich seit dem Steinzeitmensch nicht verändert, und dieser kannte kein Getreide, da mit der Landwirtschaft erst vor ca. 10.000 Jahren begonnen wurde. Das heißt also, dass unser Verdauungstrakt nicht auf die Verarbeitung von Getreide ausgelegt ist.

 

Was geschieht also, wenn wir Getreide essen? Die Kohlenhydrate werden im Blut in Zucker umgewandelt, was die Bauchspeicheldrüse dazu veranlasst Insulin auszuschütten. Das Insulin wiederum versorgt viele Organe und Muskeln mit dem Zucker, der als Energielieferant benötigt wird. Wenn aber alle Organe und Muskeln versorgt sind und keinen Zucker mehr aufnehmen können, lagert das Insulin den Paleo ohne Brot - Illustration von Brot und Brötchenverbleibenden Zucker in Fettzellen als Reserve für schlechte Zeiten ein. Da wir heutzutage allerdings unbegrenzt Zugriff auf Nahrung haben und nicht hungern müssen, werden diese Fettzellen auch nicht mehr abgebaut. Kurz und knapp: Getreide macht dick! Außerdem kann es daneben zu einer sogenannten Insulinresistenz kommen. Das heißt, Zellen im Körper reagieren auf das Insulin nicht mehr und der Blutzuckerspiegel kann nicht mehr so schnell abgebaut werden. Das wiederum veranlasst die Bauchspeicheldrüse dazu, mehr Insulin auszuschütten, damit der Blutzuckerspiegel abgebaut wird. Das führt allerdings dazu, dass der Insulinspiegel viel zu hoch ist und kann zu Diabetes Typ 2 und Übergewicht führen.

 

Wenn wir etwas im Übermaß essen, dann sind es Getreideprodukte! Brot, Brötchen, Nudeln, Kuchen, Kekse, fast alle unsere Mahlzeiten haben eine zu hohe Kohlenhydrat-Belastung! Doch das ist nicht der einzige Grund, warum man Getreide meiden sollte.

 

Jeder Organismus entwickelt seine eigene Strategie, um sich gegen Fressfeinde zu schützen. Ob Tier oder Pflanze spielt dabei keine Rolle. Tiere können fliehen, Pflanzen brauchen da eine andere Strategie. Viele Pflanzen haben Giftstoffe entwickelt, damit Tiere nur eine bestimmte Menge fressen können, bevor sie krank werden. Der einzige Teil, von dem die Pflanze will, dass er gefressen wird ist die Frucht, die den Samen enthält. Denn die Samen einer Pflanze können durch verschiedene Schutzmechanismen nicht verdaut werden und gelangen so durch die Tiere an neue Standorte. Getreidekörner sind nichts anderes als der Samen der Getreidepflanzen.

 

Gluten, Lektine und Phytinsäure sind die Antinährstoffe, die Getreide so schädlich machen.

Illustration von GetreideGluten ist der „Kleber“ der den Teig zusammenhält und kann im Verdauungstrakt entzündliche Reaktionen hervorrufen und die Darmschleimhaut angreifen. Menschen mit Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden an einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut.

Gliadin ist als Lektin ein Bestandteil des Glutens und kann nicht verdaut werden. Es kann sich an die Darmwände anlagern, die Darmschleimhaut beschädigen und den Darm durchlässig machen. Das kann zu verschiedenen Autoimmun- oder Darmerkrankungen führen. Die Phytinsäure bindet Mineralstoffe aus der Nahrung, die von unserem Körper dann nicht mehr genutzt werden können.

 

Warum aber wird gesagt, dass Vollkornprodukte gesund und nahrhaft sind? Die Antwort ist in der Wirtschaft zu finden. Getreide kann leicht angebaut, billig produziert und lange gelagert werden. Deshalb ist es für die Wirtschaft von großem Interesse, den Eindruck zu vermitteln, dass Getreideprodukte gut und gesund sind. So kann der Absatz gesteigert und mehr Gewinn erzielt werden.

 

Getreide kann unserem Körper also nichts geben, was wir nicht auch durch eine gesündere Ernährung mit Obst und Gemüse erreichen können. Unser Körper benötigt Kohlenhydrate als Energiequelle nur in geringem Maß. Getreideprodukte schaden unserem Körper mehr, als sie effektiv von Nutzen sind!