Kohlenhydrate und Insulin

Hohe Blutzuckerwerte, Übergewicht und Insulinresistenz sind nur einige Ursachen, die auch durch einen zu hohen Konsum an Kohlenhydraten verursacht werden. Mit einer Umstellung der Ernährung, kann man diesen Problemen entgegentreten. Viele Menschen entscheiden sich für Paleo, wegen der Vorzüge für den Stoffwechsel und andere therapeutische Vorteile. Hier muss allerdings gewarnt werden, dass Diabetiker eine Ausnahme darstellen. Alle im Folgenden behandelte Themen sind nicht auf Diabetiker übertragbar! Fragen Sie Ihren Arzt!

 

Insulin, Insulinsensibilität und Insulinresistenz

Jeder Mensch und jedes Organ im Körper hat seine eigene Insulinsensibilität. Das bedeutet, jeder Mensch und jedes Organ braucht eine unterschiedliche Menge an Insulin. Bei einer hohen Insulinsensibilität wird weniger Insulin für eine bestimmte Reaktion benötigt. Umgekehrt wird bei einer niedrigen Insulinsensibilität mehr Insulin für eine Reaktion gebraucht.

Dem gegenüber steht die Insulinresistenz. Das heißt, dass eine Unempfindlichkeit gegenüber dem Hormon Insulin eingetreten ist und eine viel höhere Menge an Insulin benötigt wird, um überhaupt eine Reaktion auszulösen.

 

Was hat das mit Kohlenhydraten zu tun?

Wenn man Kohlenhydrate zu sich nimmt, werden diese im Körper in Zucker umgewandelt. Das heißt, der Zuckerspiegel im Blut steigt an. Grundsätzlich ist das kein Problem, obwohl ein zu hoher Blutzuckerspiegel gefährlich ist. Bei einem Ansteigen des Blutzuckerspiegels bekommt unsere Bauchspeicheldrüse das Signal, Insulin auszuschütten. Das Insulin wiederum nimmt den Zucker aus dem Blut und führt ihn den Organen und Muskeln als Energielieferant zu. Wenn alle Organe und Muskeln versorgt sind, der Blutzuckerspiegel aber immer noch zu hoch ist, lagert das Insulin den überschüssigen Zucker in Fettzellen ein.

 

Wie kommt es zu einer Insulinresistenz?

Die Aufnahme von zu vielen Kohlenhydraten kann eine Insulinresistenz begünstigen. Allerdings kann man den Kohlenhydraten nicht die alleinige Schuld geben. Denn in vielen Kulturen wird traditionell eine kohlenhydratreiche Ernährung gepflegt, ohne dass diese Menschen an Diabetes oder anderen insulinbedingten Krankheiten leiden.

So ist ein weiterer Faktor das Viszeralfett. Dieses Fett ist in der Bauchhöhle eingelagert und umgibt die inneren Organe wie einen Schutzmantel. Der Körper baut Viszeralfett auf, um bei einem Mangel an Nahrung auf diese Energiereserven zurückgreifen zu können. Da in unserer Gesellschaft allerdings kein Mangel an Nahrungsmitteln besteht, wird dieses Fett immer weiter eingelagert, ohne dass es abgebaut werden kann. Die Folge können Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, aber eben auch Diabetes sein.

Schlafmangel und Stress können ebenfalls die Bildung einer Insulinresistenz fördern. Ausreichend Schlaf, weniger Stress, eine gesunde Ernährung und Bewegung können vielen Krankheiten vorbeugen! Gewichtsverlust durch Sport ist um vieles besser als Gewichtsverlust durch Kalorienzählen. Sport senkt den Zuckerspeicher in den Muskeln und fördert somit die Insulinsensibilität.

 

Wir sehen also, dass es nicht nur die Kohlenhydrate sind, die zu einer Insulinresistenz führen können. Ein strikter Verzicht auf Kohlenhydrate ist sicherlich nur eine kurzfristige Lösung, bis sich die Insulinproduktion wieder reguliert hat. Eine dauerhafte Ernährung nach Paleo in Verbindung mit ausreichend Bewegung und Sport können helfen, die Insulinsensibilität zu verbessern, Entzündungen zu verringern, und Gewicht zu verlieren.